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Niendorfer TSV Fußball

„Mindestens einmal aufsteigen und nicht absteigen“

Das Jahr 2021 geht zu Ende. Auch für unsere Jugendabteilung waren es teilweise turbulente Monate. Zum einen durch die Pandemie geprägt. Zum anderen aber auch, weil unser Nachwuchs neue Ideen und Projekte entwickelt hat.

Ein Gespräch mit unser Jugendleitung, mit Markus Dolle und Kai-Uwe Hesse.

Markus, Kai-Uwe – Corona hat auch den Sport vor viele Herausforderungen gestellt. Wie bleibt 2021 in Eurer Erinnerung?

Dolle: „Natürlich war sehr häufig Improvisation gefragt. Alle mussten sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. In den schwierigen Momenten haben sich unsere Trainer und Betreuer extrem positiv verhalten. Der Zusammenhalt war groß, es gab immer wieder unterschiedlichste Angebote, zu unterstützen.“

Der lange Lockdown zu Jahresbeginn hat Trainern und Spielern einiges abverlangt. Wie habt Ihr diese Phase erlebt? Wie konntet Ihr vor allem den Trainern helfen?

Hesse: „Für uns war es wichtig, dass man den NTSV auch im Lockdown weiter spüren kann. Dass Spieler den Verein weiter erleben können. Das kann eine Jugendleitung alleine aber nicht umsetzen. Deswegen sind wir total dankbar für alle Ideen, die die Trainer in dieser Phase entwickelt haben. Online-Einheiten, Video-Besprechungen, Lauf-Pläne, individuelle Programme, die eine oder andere Challenge. Manche Trainer-Teams haben einen großen Aufwand betrieben und auf dem Platz mehrfach am Tag Einzel-Training angeboten. Wir haben versucht, alle dazu zu ermuntern und einen bestmöglichen Rahmen zu organisieren.“

Haben wegen der Corona-Pause Trainer oder Spieler aufgehört, Fußball zu spielen?

Dolle: „Nur ganz wenige. Das spricht auch für unsere Trainer und den Zusammenhalt in den Mannschaften. Insbesondere in Einzel-Sportarten konnte man leider beobachten, dass sich aktive Sportler dort schneller abmelden. Im Fußball ist eher das Gegenteil der Fall. Nach der Zwangspause war der Ansturm riesig.“

Das heißt, die Nachfrage ist sogar noch größer geworden?

Dolle: „Ja, im Frühjahr und Sommer hatten wir in den Jahrgängen 2017 bis 2014 extrem großes Interesse. Auch in älteren Jahrgängen gab es zahlreiche Neu-Anmeldungen. Schaut man alleine auf die Nachfrage, könnten wir auch jetzt noch weitere Spiel-Gruppen gründen.“

Was bedeutet das für den Verein organisatorisch?

Dolle: „Erstmal freuen wir uns über jeden, der beim NTSV Fußball spielen will. Dafür ist der Verein ja da. Die größte Herausforderung für uns ist, genügend qualifizierte Trainer und engagierte Betreuer für den NTSV zu finden. Mit dem Problem stehen wir als Verein nicht alleine. Anderen Klubs geht es ähnlich. Wer Motivation hat, ist willkommen.“

Hesse: „Wir versuchen den Einstieg und das Umfeld für Trainer so attraktiv wie möglich zu gestalten. Wir haben im Herbst mit Trainern und Koordinatoren einen Leitfaden entwickelt, in dem wir organisatorische Fragen beantworten und sportliche Leitblanken geben möchten. Wir ermuntern die Trainer, die ersten Trainer-Lehrgänge des Verbandes zu belegen und übernehmen dafür die Kosten. Gleichzeitig wollen wir für unsere Trainer immer ansprechbar und offen für Anregungen sein. Und natürlich gehört auch mal ein gemeinsames Bier oder ein gemeinsamer Glühwein dazu.“

Welche Rollen spielt der neue Kunstrasen am Sachsenweg? Ab wann kann dort trainiert und gespielt werden?

Dolle: „Zunächst geht ein Riesendank an Jörg Stehn. Dass uns jetzt ein dritter Kunstrasenplatz zur Verfügung steht, ist auch seinem finanziellen Engagement zu verdanken. Die Konsequenz für unsere Sportler ist: In Kürze, vermutlich noch im Januar, kann jeder mindestens zwei Mal in der Woche auf einem anständigen Platz trainieren. Keiner muss mehr auf den ungeliebten Grand. Und wenn am Wochenende mal schlechtes Wetter ist, haben wir eine stabile Möglichkeit mehr, Spielausfälle zu vermeiden. Der Platz ist ein Gewinn für die ganze Abteilung.“

Sprechen wir über den Leistungsbereich. Kai-Uwe, wie bist Du mit der Halbzeitbilanz der Leistungsteams zufrieden?

Hesse: „Bewertet man – und das ist natürlich auch der entscheidende Maßstab – Punkte und Tabellenplätze, fällt die Bilanz komplett unterschiedlich aus. Mit der U17 belegen wir aktuell einen Aufstiegsplatz zur Bundesliga. Außer einem Unentschieden in Wolfsburg haben wir in der Vorrunde alle Spiele gewonnen. Das ist top. Mit der U15 stehen wir vor einem harten Endspurt, um den Klassenerhalt in der Regionalliga zu schaffen. Die U19 hat sich nach einem Zwischen-Tief gefangen und ist aktuell Regionalliga-Vierter. Für mehr Konkurrenz-Kampf hat Trainer Oliver Madejski den Kader zur Rückserie mit sechs Neuzugängen aufgefrischt.“

Und die U16?

Hesse: „Dort hatten wir im Herbst extrem viel Verletzungspech. In Training hatten wir häufig nur zehn, zwölf Spieler. Trotzdem ist die Mannschaft als Erster in die Meisterrunde der Oberliga eingezogen. Die Zusammenarbeit mit der U15 war klasse.“

Wie sind die Ziele für die Rückserie?

Hesse: „Die U19 spielt in der Regionalliga in einer Siebener-Staffel mit drei Absteigern. In der Konstellation ist es das erste Ziel, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Die U15 schätzen wir von der grundsätzlichen Qualität des Kaders besser als den Punktestand ein. Mit einem guten Start in Kiel wären wir wieder voll im Rennen. Unser Trainer Christian Böckl geht das sehr engagiert an. Bei der U17 und der U16 greifen wir voll an und schauen, was am Ende rauskommt.“

Der neue Kunstrasen-Platz ist das herausragende Projekt der Fußball-Abteilung. Welche Themen konnten – trotz Corona – angeschoben werden?

Dolle: „Den Leitfaden haben wir schon erwähnt. Bei der Vorstellung haben wir erstmals eine interne Trainer-Fortbildung angeboten. Die hat Heiko Knispel geleitet. Heiko bringt sich bei vielen Themen voll ein. Als Trainer der U17 und der U13, dazu als Head-Coach im kompletten B-Jugendbereich. Aber auch beim Leitfaden. Der wichtigste Punkt ist aber sicherlich, dass wir einen ersten großen Schritt gemacht haben, unsere Mannschaften enger zusammenzubringen. Der Austausch zwischen den Leistungs-Mannschaften ist top. Im Jahrgang 2013 arbeiten wir erstmals mit einem Perspektivkader – mit Spielern aus allen Mannschaften der Altersstufe. Grundsätzlich trainieren die Jahrgänge so häufig wie möglich zur gleichen Zeit auf den Plätzen zusammen.“

2022 bietet der NTSV erstmals fünf von Vereinsseite organisierte Fußballcamps an. Was steckt dahinter?

Dolle: „Wir sehen den Bedarf dafür. Man kann beobachten, mit wie viel Freude und Begeisterung gerade die jüngeren Kids bei Fußball-Camps dabei sind. Unsere Spieler können von uns erwarten, dass das auch bei uns im Verein möglich ist. Natürlich sind aber auch Spieler aus anderen Klubs willkommen. Auch die, die noch gar nicht in einem Verein spielen.  Wir denken, dass wir mit Nizam Daban einen jungen, engagierten Leiter für das Projekt haben, der über die richtigen Voraussetzungen verfügt. Wir wollen die Kids mit einem kompetenten, jungen Trainer-Team weiter für Fußball begeistern.“

Können Eltern schon Plätze für ihre Kinder buchen?

Dolle: „Ja, wir bieten 2022 in allen Ferien Kurse an. Insgesamt fünf von März bis Oktober. Anfang Dezember haben wir die Anmeldung über unsere Homepage eröffnet. Dort findet man auch weitere Infos.

Was wünscht Ihr Euch für den Jugendfußball fürs neue Jahr?

Dolle: „An erster Stelle, dass Trainings- und Spielbetrieb durchgehend laufen und nicht durch einen neuen Lockdown ausgesetzt werden.“

Hesse: „Mindestens einmal aufsteigen und nicht absteigen.“

Danke für das Gespräch und einen guten Rutsch in 2022!