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Patrick Grunau ist Schiedsrichterobmann des Niendorfer TSV, wurde in diesem Jahr vom DFB ausgezeichnet.

„Für jeden fehlenden Schiri müssen wir zahlen“

Ohne sie geht es nicht: Schiedsrichter. Wir haben die Sommerpause zum Anlass genommen, einmal bei unserem Obmann Patrick Grunau nachzufragen, wie es um unsere Schiedsrichterabteilung bestellt ist, warum wir immer wieder neue Referees brauchen und warum die vergangene Saison für Patrick so besonders war.

 Patrick, die alte Saison ist zu Ende. Wie ist deine Sommerpause?

Es war wieder eine anstrengende, intensive und erfolgreiche Saison und ich freue mich auf ein paar Tage Erholung. An dieser Stelle meinen Glückwunsch an all unseren erfolgreichen Mannschaften, allen voran die Vizemeisterschaft unserer 1. Herren, die Meisterschaft unserer 2. Herren und den Aufstieg der 1.B-Jugend in die Bundesliga.

Endlich konnte wieder eine Saison gespielt werden, wenngleich Corona noch ein ständiger Begleiter war. Wie war diese doch besondere Spielzeit für euch Schiedsrichter?

Ich denke, diese Saison war sowohl für Spieler und Trainer aber auch für uns Schiedsrichter gleichermaßen besonders. Viele Spiele wurden kurzfristig abgesagt und oft mitten in der Woche wieder angesetzt. Dies war für uns alle eine hohe Belastung, umso mehr freue ich mich auf die Sommerpause.

Für dich persönlich war es auch eine spezielle Saison. Du wurdest bei der DFB-Aktion „Danke Schiri“ ausgezeichnet. Wie war das für dich?

Für mich war es eine große Ehre, unseren Verein aber auch den Landesverband bei dieser Veranstaltung vertreten zu dürfen. Die Ehrung fand vom DFB organisiert in Frankfurt statt.

Auf Verbandsseite wird viel dafür getan, gerade junge Menschen an die Pfeife zu bekommen. Die Wertschätzung für Schiedsrichter ist groß. Auf dem Platz ist das leider immer mal wieder anders. Wie erlebst du den Umgang mit Unparteiischen?

Ich pfeife schon seit fast zehn Jahren aktiv und habe schon viele Erfahrungen sammeln dürfen. Natürlich gehören auch negative Erfahrungen dazu, aber aus meiner Sicht überwiegen die positiven Erlebnisse. Wir alle, ob Trainer, Betreuer, Spieler, Zuschauer oder Schiedsrichter haben Fußball als Hobby, das verbindet uns.

Sicherlich ist das auch ein Aspekt für Schiedsrichtermangel. Auch unser Verein ist immer auf der Suche nach neuen Anwärtern. In diesem Jahr konnten wir mal ein paar frische Referees beim Lehrgang anmelden. Wie ist die Lage in der Schiedsrichterabteilung?

Das stimmt, wir konnten diese Saison zwölf neue Kollegen in unseren Reihen begrüßen. Allerdings können wir mit den zwölf Kollegen leider nur die Abgänge der letzten Jahre kompensieren. Uns fehlen unterm Strich leider noch sehr viele Schiedsrichter. Für jeden fehlenden Schiedsrichter müssen wir viel Geld zahlen, dies würden wir gerne an anderer Stelle investieren.

Warum kannst du die Tätigkeit als Schiedsrichter nur empfehlen?

Es gibt so viele Gründe, diese Tätigkeit wahrzunehmen. Einer der größten Vorteile ist bekanntlich, kostenlos Spiele deutschlandweit besuchen zu können. Zu diesen Spielen zählen nicht nur Amateurspiele, sondern auch Partien aus der 1. und 2. Bundesliga sowie des DFB-Pokal. Wir als Verein stellen auch die erforderliche Ausrüstung und zusätzliche Benefits.

Um die Qualifikation eines Schiedsrichters zu erhalten, braucht es nicht viel. Es muss lediglich jedes Jahr ein Lehrabend besucht und acht Spiele geleitet werden. Ich kann nur jedem das Hobby Schiedsrichter ans Herz legen.

Wann finden die nächsten Lehrgänge statt?

Der nächste Lehrgang ist vorrausichtlich im Oktober. Gerne können sich Interessenten unverbindlich jetzt schon per E-Mail (schiedsrichter@ntsv-fussball.de) bei mir melden. Wir freuen uns immer über neue Kollegen.

Patrick, vielen Dank für das Gespräch und eine schöne Sommerpause!