Wir trauern um Manfred Bobsin
Ein persönlicher Nachruf unseres Ligamanagers Marcus Scholz
Manfred Bobsin verstarb am 16. September für uns alle überraschend im Alter von 77 Jahren. Zu seinen Ehren hielt die Liga bei ihrem Heimspiel gegen den SC Victoria eine Trauerminute ab und spielte mit Trauerflor.
Es ist das Mindeste, was wir tun konnten. Denn Manfred war und bleibt der Inbegriff des Niendorfer Zusammenhaltes. Als Abteilungsleiter stellte sich „Bobbl“ mehr als drei Jahrzehnte in den Dienst des Niendorfer TSV, für den er immer wieder auch die schwierigsten Aufgaben übernahm, die sonst keiner machen wollte. „Kannst Du mal normal sein?“ war einer der Sätze, mit denen Bobbl selbst hitzigste Diskussionen mit seiner stets positiven Art binnen Sekunden auf null runterkochte und vermittelte.
Als Bobbl seine Funktion beim NTSV beendete, ging etwas verloren, was so nie aufgefangen werden konnte. Manfred hatte den NTSV-Fußball zu dem gemacht, was er heute ist. Ein Verein, der Toleranz lebt, der Leistungssport und Breitensport konkurrenzlos nebeneinander funktionieren lässt und der integrativ auf die Gesellschaft wirkt. Beim NTSV unerreicht ist Bobbl ein Vorbild für viele. Und das wird er bleiben. Er hätte als Verabschiedung tatsächlich ein riesiges Fest verdient gehabt, auch wenn er das selbst nie gewollt hätte. Im Gegenteil. Dass er allerdings so wenig beachtet ging, ist ein unverzeihlicher Fehler unserer Abteilung.
Lieber Bobbl, der Gedanke an diese Ungerechtigkeit treibt mir genauso Tränen in die Augen wie der Gedanke daran, Dich ab sofort nicht mehr um mich zu wissen. Die vielen schönen, gemeinsamen Momente mit Dir hier auf dem Platz, mit Dir als Trainer der Zweiten Herren, die in ihrer einzigartigen Konstellation ausschließlich Deinetwegen so zusammenblieb, und natürlich die schönen gemeinsamen Abende mit Dir, Gabi, Kelle und allen anderen Vollblut-Niendorferinnen und -Niendorfern im Schweizer Haus – ich werde sie nie vergessen.
Und Bobbl, ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass Du dort, wo Du jetzt bist, so gefeiert wirst, wie Du es verdient hast. Du hast für Deine freundschaftliche Art tatsächlich nur das Beste verdient. „Kannst Du mal normal sein?“, würdest Du mir an dieser Stelle sagen, weil es Dir unangenehm würde, so in den Mittelpunkt gestellt zu werden. Aber das bist Du bei mir nun mal! Dein selbst gemaltes Bild, das Du mir zum 30. Geburtstag geschenkt hast, wird in meinem Zuhause immer einen besonderen Platz haben. So, wie Du ihn in meinem Herzen hast. Du fehlst mir. Ruhe in Frieden.
Dein Scholle